Dienstag, 26.8.2008
Heute schlafen wir erstmal aus. Um halb 11 stehen wir auf und klaren Kira ausgiebig auf. Deck und Cockpit werden mit Süßwasser gespült und nicht mehr benötigte Ausrüstungsgegenstände weggestaut.
Ein Blick auf Voltmeter offenbart den Erfolg der gestrigen Operation an Kiras Venen (Elektro-Gedöns). Dann legen wir auch schon ab und motoren zu einem tiefer in der Förde gelegenen Yachthafen, um es nicht so weit zur örtlichen AWN-Filiale zu haben, wo wir noch einige Kleinigkeiten erstehen wollen.
Nachdem wir von der Kassiererin, welche ganz offensichtlich einen nicht unbeachtlichen Teil ihrer Freizeit unter Solarien verbringt, freundlich verabschiedet worden sind, kaufen wir uns bei „Pascha“ noch zwei Döner und verholen uns an Bord. Dort speisen wir noch und bringen die soeben erworbene neue Dichtung des Ankerkastens an und nachdem wir noch einen Wantenspanner in die Leinenübertragung der „Pacific“ eingefügt haben, legen wir um halb 3 ab.
Sofort setzen wir das Groß und stoppen den treuen Diesel – die Fahrt durch den NOK war in dieser Hinsicht doch mehr als genug. Am Ausgang der Förde sichten wir Karten und Hafenführer und entschieden uns, direkt nach Niendorf in der Lübecker Bucht zu segeln, wo wir am nächsten Morgen ankommen wollen. Doch zunächst heißt es Kurs Nord, um aus der Förde und dem vorgelagerten Kiel-Ostesee-Weg freizukommen. Der enorme Schiffsverkehr stößt insbesondere bei Claus auf wenig Begeisterung. Als es an der Zeit ist, zu halsen, liegt die Sicht bei schätzungsweise 1,5 Meilen. Wir befinden, dass es unter diesen Umständen doch eher bescheuert ist, sich um Fehmarns von Fähren hoch frequentierte Nordspitze zu wagen und entscheiden uns, stattdessen das uns bekannte Bagenkop auf Langeland anzulaufen. Die Ansteuerung im Dunkeln gestaltet sich wider Erwarten als – neudeutsch gesprochen „tricky“. Nach einem kleinen Rundgang durch den Hafen verziehen wir uns ins Vorschiff und beschäftigen uns mit der deutschen Presse der letzten 5 Wochen – man will ja wissen, was so passiert.