DDR-Idylle

Montag, 1.9.2008

Wir wachen gegen halb 10 auf, mal wieder bei strahlendem Sonnenschein. Claus macht noch eine kleine Runde über den Travemünder Wochenmarkt, der sich direkt vor unserem Liegeplatz befindet und versorgt uns mit frischem Obst und Gemüse. Zum Frühstück gibt es eine besonders exquisite Köstlichkeit: halbgefrorener Naturjoghurt mit Blaubeeren.

Dann bereiten wir uns auf das Auslaufen vor und füllen den Wassertank nach, als wir den ersten Donner hören. Das Gewitter warten wir noch ab, dann verabschieden wir uns von den neben uns liegenden Dänen und verlassen Travemünde.
Die Lübecker Bucht ist deutlich leerer als gestern – das nun etwas verhangene Wetter und die Tatsache, dass es doch Leute gibt, die am Montag arbeiten, spielen da wohl eine Rolle. Für uns wird es ein schöner Segeltag. Auf See genießen wir eine mediterrane Reis-Gemüsepfanne mit Thunfisch. Dann gibt es noch eine kleinere Schrecksekunde, als der Laptop nach einem kleinen Unfall nur noch ein beunruhigendes Fiepen von sich gibt. Glücklicherweise hat er sich bis zum Abend wieder erholt!
Am Nachmittag schläft der Wind jedoch immer weiter ein, so dass wir gegen 5 H beschließen, eine Ankerbucht zu suchen. Vor dem Strand von Boltenhagen ankern wir. Es muss sich wohl um einen beliebten Badeort der ehemaligen DDR handeln: der Strand ist gutbesucht, einige Mutige schwimmen und an der Seebrücke legen immer wieder Ausflugsschiffen an.
Den Abend nutzten wir dazu, ein wenig Törnplanung zu betreiben. David hat uns darauf hingewiesen, dass der Gothakanal wohl sehr teuer sein soll und Claus Vater fand dies im Internet bestätigt. Die exorbitanten Durchfahrtsgebühren von 560 € übersteigen unsere Mittel! Wir werden uns also lieber an anderen schönen Fleckchen Erde länger aufhalten.

Frederik wird dann Mitte September in Kopenhagen zu uns stoßen. Bei Einbruch der Dunkelheit stellen wir fest, dass es noch einige Relikte aus DDR-Zeiten gibt: statt gemütlicher Laternen ist die Strandpromenade mit taghellen Scheinwerfern gesäumt – hier konnte man wohl nicht so einfach rübermachen…!
Nach unserem Abendessen in Form von Rührei mit Tomaten und frischem Schnittlauch wählen wir den thematisch passenden Film fürs Bordkino: „Das Leben der Anderen.“

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