Derzeit liegen wir in der Vicoria Marina auf Guernsey. Nach einer langen, kräftezehrenden Etappe vom niederländischen Amsterdam via Ijmuiden nach Dünkirchen konnten wir nach 50 Stunden erstmals wieder die salzverkrusteten Taue an den algenüberwuchernden Poller des Yachtclubs befestigen. Zuvor sind wir bis zur Themsemündung gekreuzt, nur um daraufhin festzustellen, dass der Wind in eine für uns ungünstige Richtung gedreht hatte. Während die männliche Crew der seegehenden Yacht Kira die Passage den Umständen entsprechend gut verkraftet hat, kam das weibliche Crewmitglied leider exsikiert und am Rande ihrer physischen Kraft überglücklich an Land. Der Rest der Überfahrt verlief größtenteils mit raumem Wind relativ ereignislos, so dass wir nach einem kurzen ZWischenstop in Dieppe schon drei Tage später in Braye Harbour auf Alderney festmachen konnten. Nach einem kurzen Ausflug in die örtliche Kneipenszene (Divers’Inn) kehren wir zu Kira zurück. Trotz der Dunkelheit finden wir mit dem Schlauchboot auf Anhieb die richtige vor Anker liegende Yacht. Am nächsten Tag haben wir einen lockeren Dreistundentörn nach St Peter Port vorgesehen. Leider steht der Wind genau gegen an, so dass wir uns fast sechs Stunden lang gegen Wind und Wellen durch den Big Russle kämpfen, bevor wir auf Guernsey ankommen. Bei unserer Ankunft setzt auch der Nieselregen ein, aber wir sind ohnehin schon bis auf die Haut nass. Gegen acht können auch wir über die Süllkante in den eigentlichen Hafen und machen endlich fest. Nach einer verdienten warmen Dusche gibt es Pommes und Burger für alle. Im Laufe des nächsten Tages wird das Wetter deutlich besser und wir können Guernsey im Sonnenlicht erkunden. Den Apéro und das abendliche Bier verbringen wir mit unseren sympathischen franzöischen Liegeplatznachbarn.
Morgen soll es nach Herm gehen. Wir hoffen auf einen Badetag.