Über die Stränge

Mittwoch, 17.9.2008
Heute wurde – nach einstimmigem Beschluss – ausgeschlafen. Gestört wurde unsere Nachtruhe nur von Claus unberechenbarem Handy-Wecker. Um kurz vor 10 bricht Lisa zu einer kurzen Joggingrunde auf, während die Jungs aufklaren und Kira wienern, bis sie nur so glänzt. Danach geht es natürlich unter die verdiente Dusche. Als Frederik zurückkommt, findet er einen verlassenen Liegeplatz vor. Er konnte ja nicht ahnen, das Claus und Lisa die Zeit genutzt haben, um Diesel und Wasser zu bunkern…Wir gönnen uns vorsichtshalber auch eine neue Gasflasche und stellen fest, dass dies keinesfalls zu früh ist. Das hätte sonst zu einer herben Enttäuschung führen können!

Während Claus duscht und die Crew gerade frühstücken will, erscheint der Hafenmeister und verscheucht uns von unserem Platz vor der Bunkerstation. Wir verholen Kira also um einige Meter nach vorn und erwarten die Rückkehr des Skippers ( der hätte noch allzu gerne länger mit dem Hafenmeister diskutiert…). Aber wir legen gegen 13 H ab und verlassen Burgstaken sogar bei ein wenig Sonnenschein. Schon bald können wir die Genua und steuern die Fahrrinne an, die uns unter der Fehmarnsundbrücke hindurchführen soll. Kurz vor der Brücke setzen wir auch noch das Groß. Dann folgen einige bange Momente: wir wissen zwar, dass die Durchfahrtshöhe bei weitem ausreichen müsste, doch unsere optische Wahrnehmung behauptet das Gegenteil… Es passt natürlich doch.

Kurz nach der Brücke lässt der Wind jedoch durch die Landabdeckung so sehr nach, dass wir den Motor und den frisch aufgefüllten Diesel für einige Zeit zur Hilfe nehmen müssen. Am Nachmittag läuft Kira aber auch unter Groß und Genua wieder muntere vier Knoten gen Kiel. Die „Pacific“ verrichtet klaglos ihren Dienst. Während Claus das Sicherungsschiff des Militärgebietes fragt, ob wir gefahrlos passieren können, sieht seine Crew einen Schweinswal, der ein paar Mal neben Kira auftaucht. Claus bereitet eine pikante Tomatensuppe zu und versorgt auch seine Crew mit den üblichen Snacks: Corny und Walnüsse für Frederik, „Kindergeburtstags -Süßer Moment“ für Lisa. Gegen 6 H schläft der Wind leider wieder einmal ein und der Motor sorgt wieder dafür, dass wir unser heutiges Etappenziel noch erreichen. Die Sonne geht unter und färbt den Himmel blutrot. Bei der Einfahrt in die Kieler Förde ist es bereits stockdunkel und es herrscht reger Schiffahrtsverkehr. Mittlerweile haben wir neue Pläne für den Abend geschmiedet: Anstatt die Nacht am Anleger vor der Schleuse in Kiel-Holtenau zu verbringen, wollen wir unseren Stammplatz anlaufen und den dortigen Penny-Markt, den wir bei unserem letzten Besuch entdeckt haben, noch beehren. Der Supermarkt ist zwar bis 22 H geöffnet, doch die letzten Meilen werden zu einem Rennen gegen die Zeit. Um 21 H 40 liegt Kira am Steg, Claus springt in seine Jeans und macht sich mit Lisa auf, um zum Supermarkt zu spurten. Das vertreibt immerhin die Kälte aus den Gliedern!
Um 21 H 50 erreichen wir den zum Glück noch hell erleuchteten Penny-Markt und raffen zusammen, was uns ins Auge fällt: Mineralwasser, Brot, Salat, Joghurt, Putenbrust….
Auf dem Rückweg nehmen wir uns ein wenig mehr Zeit. Zurück bei Frederik und Kira nehmen wir noch einen kleinen Snack zu uns, beschließen jedoch, uns die eingekauften Köstlichkeiten für die morgige Kanalfahrt aufzusparen.
Die Crew redet ihrem Skipper nachdrücklich aus, den Abend erneut mit dem bekannten Kurzfilm ausklingen zu lassen…es soll ja schließlich etwas Besonderes bleiben!

Während Lisa gegen 1 H den Weg in die Koje findet, lassen sich Claus und Frederik noch das ein oder andere Glas Whiskey schmecken und gönnen sich erst gegen 5 H ein wenig Schlaf.

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