Biskaya, here we come…

Vor einer guten Stunde haben wir gemeinsam mit SY Chiloe den Hafen von Cameret verlassen, um die Biskaya zu überqueren. Das Wetter könnte besser nicht sein….wir segeln unter Vollzeug mit 6 kn gen Westen. Die letzten beiden Tage waren sehr nett, wobei der heutige Tag von einem unerfreulichen Ereignis überschattet wurde: Gestern morgen um 7:00 starteten wir in L Aber Wrac`h…bereits gegen mittag konnten wir bei strahlendem Sonnenschein in Camaret unsere Leinen belegen….Höhepunkt des Törns war zweifelsohne eine Schulde Delphine, die uns am Kap vor Brest entgegenkam. Den Nachmittag vertrödelten wir gemütlich im Cockpit, als plötzlich ein dt. Paar auf dem Steg stand und uns mit den Worten „na, große Wäsche gemacht?“ ansprach – wir hatten unsere gesamte Wäsche noch mal zum trocknen ins Rigg gehängt… Die beiden kamen auf einen Wein an bord….sie kommen gerade aus südlichen Gefilden – so konnten wir uns einige Tips für die spanische/portugiesische Küste aus erster Hand holen. Sie leben seit 13 Jahren auf ihrer Aluyacht und kannten lustigerweise sogar Ingrid und Norbert (SY Harlekin) aus Datteln, die sie zu Beginn ihres Törns, also vor einem guten Jahrzehnt in der Karibik trafen…die Welt ist schon klein:-) Später gesellten sich noch Jens und Ariane (Chiloe) dazu….so sassen wir da und klönten bis in die späten Abendstunden – sehr nett! Als dann irgendwann alle weg waren dachten wir uns, wir sollten noch Nicos Empfehlung folgen und die Rhuemerie (schreibt sich bestimmt anders…) aufsuchen – spontan kamen noch zwei nette Franzosen, welche hinter uns lagen, mit. Der Laden war dann auch wirklich nett und der uns von Nico ans Herz gelegte Planter äußerst schmackhaft – leider schloss der Laden bereits um 1:00…eine andere offene Bar war auch nicht mehr aufzutreiben und so trollten wir uns zurück zum Hafen. Als wir auf den Jetty runterkamen, spach uns eine Gruppe junge Franzosen an….die hatten wir schon in der Kneipe kurz kennengelernt und sie gebeten, ein Foto von uns zu machen. Schon dort hatten sie uns gesagt, sie hätten Whikey an bord und würden uns gern einladen…..so nahmen wir diese Einladung nun spontan wahr….es wurde dann doch noch ein längerer Abend´ im cockpit einer ovni 25. Neben Whiskey gab es glücklicherweise auch ein Bierchen für uns. Die Jungs waren gut drauf und wir kamen nicht umhin, in ihnen ein wenig uns selbst vor 5 Jahren zu sehen. Die Party (alle Anwesenden sprachen glücklicherweise Englisch) fand dann gegen kurz nach vier ein Ende, als der Skipper feststellte, dass man nun schlafen müsse, da sie aufgrund der Tide bereits um 6:30 auslaufen müssten….das haben die auch echt gemacht! Ein durchweg gelungener Tag! Heute haben wir dann die letzten Punkte auf einem im Salon seit Wochen klebenden Zettel mit der Überschrift „To-Do- vor der Biskaya“ abgearbeitet, uns im Supermarkt mit frischen Lebensmitteln versorgt und uns den Ort, wie auch die lokale Gastronomie angeschaut. Als wir zurück kamen waren die netten Franzosen hinter uns bereits weg, was sie allerdings auch so angekündigt hatten – sie kamen beide aus Paris, hatten ihren Heimathafen in Brest und mussten wieder nach hause….Als dann irgendwann das Rettunsboot aus der Bucht preschte, kurze Zeit später mit einer kleinen Segelyacht auf dem Haken wiederkam und ein Hubschrauber staretet und gen Nord davon knatterte, dachten wir uns noch nichts…..als wir dann allerdings dabei waren, unseren Wassertank zu befüllen, stand plötzlich einer unser beiden französischen Freunde auf dem Steg und erzählte, was passiert war: Der Skipper hatte kurz nach der Abfahrt einen Herzinfarkt bekommen. So waren sie das Boot auf dem Haken und der Hubschrauber brachte ihn in die Klinik nach Brest….schon krass, wie schnell sowas passieren kann. Alles gute von der Biskaya, Cheers mates! PS.: die Windvorhersage ist ausgesprochen günstig, so dass wir auf einen Samstagabend in Spanien zu hoffen wagen!

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