Weniger Wind, Franzosen und nen Vogel…

Heute war ein rundherum gelungener Tag, wenn man mal davon absieht, dass wir kein Anglerglück hatten (und das, nachdem wir gestern wetterbedingt gar nicht gefischt haben…aber bei der nachlaufenden Welle noch nen um sein Leben kämpfenden Fisch im cockpit…nöööö). In den frühen Morgenstunden flaute der Wind, wie in unseren Gribs vorhergesagt auf 10-12 kn ab. Erst mal ließen wir die gestern geheißte Sturmbesegelung noch stehen…das brachte zwar nur noch 3 kn, aber dafür ruhige Freiwachen 😉 Gegen 9:00 heute morgen – pünktlich zum letzten Wachwechsel – wurden wir dann von einer französischen Yacht unter voller Genua glatt überholt, was uns letztlich dazu veranlasste, auch wieder die Genua statt der Sturmfock auszubaumen…..ein kurzes Gespäch auf UKW ergab, dass auch diese Yacht auf dem Weg zu den kanarischen Inseln ist. Der Tag verlief dann produtiv und entspannt zugleich: Während Tim an der Elektronik des Windgenerators rumfreckelte und erhebliche Ambitionen in Sachen Angeln an den Tag legte (wir fühen nun 2 (!!!) Schleppangeln) habe ich mal meine Lederschuhe und Seestiefel gereinigt und gefettet, ein paar Kleinigkeiten im cockpit optimniert und hier und da eine Schraube nachgezogen. Nach getaner Arbeit dachten wir uns dann, dass eine Dusche jetzt nicht verkehrt wäre…also hopp ins Wasser und an die Badeleiter (natrürlich einzeln!), dann einseifen auf dem Vorschiff, wieder rein in den Ozean, der mittlerweile über 23 Grad hat und anschließend eine kurze Süßwasserspülung aus dem Kanister auf dem Vordeck….nice! Und…man unterschätzt echt, was es (gerade im Surf) für eine Kraft erfordert, sich an der Badeleiter fest zu halten…;-) Während wir dann beim Sundowner im cockpit sitzen, kommt plötzlich ein kleiner Vogel und landet auf unserem Bugkorb….der war heute morgen während Tims letzter Wache schonmal da…ist wohl abgetrieben worden oder hat einfach nen miserablen Orientierungssinn…nett, wie wir sind, stellen wir sofort ein Schälchen Süßwasser mit ein paat Kürbiskernen (vorher aufgeknackt!) aufs Vordeck, was den armen Teufel leider dazu veranlasst, wieder abzuheben…wohl noch nicht erschöpft genug….vielleicht kommt er ja wieder und fährt mit bis zu den Kanaren….das sind übrigens noch genau 150 Seemeilen. Was gibts sonst Neues..? Rancho hat heute um 9:00 UTC auf Kurzwelle mitgeteilt, nur noch 70 Meilen vorm Bug zu haben…da hat sich ihr anfängliches Motoren und Vollzeugsegeln im Anschluss wohl gelohnt…aber Länge läuft ja bekanntlich auch. Bei ihnen an bord ist soweit alles in Ordnung. Wir werden wohl zunächst nicht direkt Lanzarote, sondern das nördliche La Graciosa zum Stagen anlaufen…..morgen wird dann auch mal eine ausgiebige Lektüre der einschlägigen Pilots notwendig, um den (wohl nachts stattfindenden) Landfall ausgiebig zu planen… In diesem Sinne Cheers mates!

PS: @ Michael….dankedankedanke! Ewige Dankbarkeit sei Dir gewiß, wenn Du auch noch den zweiten Text abtippst und mailst!!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert