Palmerston

Das kleine Atoll Palmerston ist ein etwas seltsames Fleckchen Erde hier im Südpazifik. Im Jahr 1862 hat sich der Engländer William Masters drei Frauen auf Penrhym Island geschnappt und ist mit diesen auf das zu diesem Zeitpunkt unbewohnte Palmerston gezogen. Da gabs dann natürlich nicht allzu viel Zerstreuung, so dass er die Zeit bis zu seinem Tod genutzt hat, mit diesen Frauen 26! Kinder in die Welt zu setzen. Und weil das ja ein bißchen viele Personen für nur eine Familie sind, hat er einfach 3 verschiedene Familien daraus gemacht und sie auf verschiedenen Ecken der kleinen Insel angesiedelt. Tja und so ist es auch heute noch…William ist natürlich inzwischen verstorben, aber es gibt immer noch ausschließlich die 3 Masters Familien (zur Zeit ca. 60 Personen), die das Atoll bewohnen. Und da Palmerston selbst für polynesiche Verhältnisse ziemlich abgelegen ist, hatte dieser Familienclan ausreichend Zeit sich in eine recht spezielle Richtung zu entwickeln. Ein Soziologe hätte vermutlich so richtig was zum forschen dort. Untereinander sind sich die einzelnen Familien wohl nicht so ganz grün und es kommt immer wieder zu ausgewachsenen Streitigkeiten. Die Gastfreundschaft den Seglern gegenüber scheint aber unerreicht zu sein, was soweit geht, dass sich die einzelnen Parteien regelrecht darum kloppen ankommende Segelboote in ihre Familie aufzunehmen. Ist aber vermutlich auch eine der ganz wenigen Abwechselungen die auf einem Atoll, dass nur ein paar Mal im Jahr von einem Versorgungsschiff angelaufen wird, stattfindet. Es dürfte also auf jeden Fall mal wieder interessant werden, so denn ein Anlanden dort für uns überhaupt möglich wird. Leider hat die Lagune keinen Pass durch den ein Segelboot passen würde, so dass die einzige Option darin besteht in Lee ausserhalb des Riffs zu ankern. Und dafür muss das Wetter natürlich mitspielen. Im Moment bläst es hier noch ganz ordentlich, auch wenn für die nächsten Tage nachlassender Wind angesagt ist. Nerviger ist im Moment auch eher eine ziemlich diffuse See, die heute trotz eingestecktem Schott schon zwei Mal den Weg in den Salon gefunden hat. Jetzt hab ich den Niedergang mit ner Isomatte verrammelt, was für entsprechendes Saunafeeling hier im Schiffsinneren sorgt. Noch 425 Meilen to go…

Cheers mates!

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