Kreditkartenprobleme, Konfrontation mit dem neuseelaendischen Zoll, ein X-Ray-Certificat…

Heute stand mal ordentlich was auf der Agenda…..und der Tag fing soooooo vielversprechend an (Sonne) (okay…ich (Claus) hatte so richtige Scheisslaune aufgrund des bevorstehenden Arzttermins….dazu spaeter mehr) – und dann ging alles…nunja…sagen wir mal vieles schief!
Gleich nach dem Aufstehen hab ich mich mal ins Dinghy geknallt und bin rueber zum Fueldock der Bayswatermarina (wo wir derzeit ankern), um nen paar Literchen Zweitaktermische fuers Dinghy zu erwerben. Ganz neuseelandtypisch war es natuerlich keine „echte Tanke mit echten Menschen“ sondern eine daemliche Self-Service-Station….Die gute DKB-Karte ging mal wieder – NICHT! Auch ein zweiter Versuch (vorher natuerlich zurueck zu Kira und wieder retour zum Fueldock….immer wieder ueberraschend, wie lange der gute Tohatsu ohne erkennbar vorhandenen Sprit im Tankl aeuft…) mit Solvejgs Kreditkarte (AUCH DKB) brachte nicht den erwuenschten Erfolg in Form von in den Tank sprudelndem Benzin….hmm…also Knopf am „Self-Service-Tankstellen-Bezahl-Apparillo“ gedrueckt, um „Assistance“ zu bekommen…..eine freundiche Dame am anderen Ende war recht flott mit hochtragenden Versprechungen (Sir, I will reboot the System…then it should work)….aber Pustekuchen….der Bezahlautomat fing uebelst an zu piepsen, machte (auch 30 Min. nach dem „Reboot“) nicht, was er sollte; dummerweise hatte sich mittlerweile eine nicht unbeachtliche Schlange am Fueldock gebildet….unter anderem auch ein Speedausflugsboot („I gotta pick up those folks for a trip in 15 Mins, bro…“)…….naja…lange Rede, kurzer Sinn…gab kein Sprit fuers Dinghy. Aber ich musste ja nunmal heute in die Stadt, um meinen Brustkorb fuers Work-Visa roentgen zu lassen (zu lange Zeit in TB-gefaehrdeten Laendern….). So blieb dann nur, den Rest zu wecken und mal eben zum „Drop-off“ mit Kira rueber zur city zu motoren….why not…..:-)
Dann, alle noch etwas verschlafen und verwirrt, Anker hoch und los richtung Stadt.
Ich (Solvejg) habe nur noch schnell meine Tasche gepackt und die Auswahl des Anlandeplatzes gar nicht richtig mitbekommen, es hieß auf einmal 30 Sekunden, dann schnell über die rostige Leiter aufs Festland klettern. Die Beine noch etwas verunsichtert vom festen Boden, der Kopf ohne Kaffee noch nicht so ganz wach, die Leiter hochgeklettert um festzustellen, irgendwie sieht das hier so abgesperrt aus, Tim hatte schon wieder den Rückwärtsgang eingelegt, und sich mit Kira in Sicherheit gebracht… 50m später erste Verunsicherung „irgendwie sieht das hier nicht gut aus“, 100m später der erste Securitymann, 105m später die Erkenntnis, dass Restricted Custom Areas tatsächlich resricted sind und der Securitymann, so leid ihm das auch tut, uns leider in seinen Van einpacken muss, weil die Videoüberwachung uns schon aufgespührt und die alarmierten Wachmänner schon ausgeströhmt waren, um uns Eindringlinge einzufangen. Nicht gut, ohne Kaffee gar nicht gut. Für die nächste halbe Stunde waren 5 bullige, wichtig aussehende Securities unsere Betreuer, erst sehr skeptisch nach unseren Ausweisen und unseren Absichten und wie wir denn bitte in diese Restricted Area (die Story mit dem Boot und der Leiter fanden sie erst ein bisschen fragwürdig) gelangt sind fragend, dann immer netter tratschend. Das ging bis hin zu nett gemeinten Tipps vom südafrika-stämmigen Securitybulldozer über die „deutsche Bevölkerung in Namibia, die hat Hitler da hin gebracht“, die sollten wir unbedingt mal besuchen. Soso. Wir haben uns etwas schüchtern an unsere Passports geklammert und versucht möglichst nett zu wirken. Nach einer Weile Klatsch und Tratsch durften wir dann sogar unter Betreuung rauchen. Nett diese bissig aussehenden Securities. Auch nett war waren dann die schwarz gekleideten Herren vom Zoll, die uns zu viert in ihr Office verfrachten haben um nochmals alle Daten von vorne aufzunehmen. Es gab dann sogar richtigen Kaffee, ein Trost in dieser doch etwas sehr skurrilen Situation. Keine Sekunde ohne Betreuung, wir Eindringlinge wurden nicht aus den Augen gelassen.. Nach anfänglicher Skepsis fand uns der Officer dann aber so nett, dass er einfach eine declaration selber geschrieben hat und nur noch nachfragte, ob das so in Ordnung sei und 1 Stunde später wurden wir betreut entlassen (kein Meter auf diesem Gelände ohne Aufsicht). Oulala. Aber perfektes Zeitmanagement, Claus kam genau 5min vor seinem chest x-ray in der Praxis an, der leicht verpeilte indische Doc Ragijd hat ihn dann gleich doppelter Strahlenbelastung ausgesetzt, weil irgendetwas von seinem antiken Röntgengerät nicht erfasst wurde (you should hold your breath, bro) , 1 ½ Stunden später dann endlich das Tagesziel (die Weg zu Arzt war auch wirklich ein bisschen kompliziert) erreicht. Chest clean. Immigration here we come.
Ich (Tim) habe, nachdem ich auf dem Rückweg zu unserem Ankerplatz fast noch von einer Yacht (mit freundlich winkender Crew) übergemangelt wurde, die Zeit genutzt um allerlei anstehene Arbeiten zu erledigen. Das Chest-X-Ray-Certificate ist ja aus unerfindlichen Gründen an mir vorbeigegangen und mir wurde mein Visum einfach so ausgestellt. So hab ich aufgeräumt, die Schublade zusammengeklebt, Sicherungskopien von unseren 45 GB Bildern angefertigt, Ubuntu auf Claus neuem Netbook installiert, die Tischplatte wieder festgeschraubt um dann beim anschließenden Schwimmen nur knapp dem Tod zu entkommen (Strömung unterschätzt).
Gegen 5 Uhr kam dann der Anruf von der Shorecrew: Mission finished, bereit zum Abholen. Also wieder quer über die Bucht in Richtung Superyachtmarina um die beiden einzusammeln. Erstmal mit unserem Hippie-Piratenboot direkt in die falsche Einfahrt rein und der beanzugten Afterworkbrigade unsere zum trocknen im Rigg aufgehängte Wäsche vorgeführt, dann in die nächste Einfahrt, nur um festzustellen, dass der verabredete Übernahmeort durch eine 2 Meter hohe Brücke versperrt ist. Trotzdem hab ich die beiden mit ihren deliziösen Einkäufen dann irgendwie wieder an Bord bekommen und wir waren schon bald zurück auf unserem angestammten Ankerplatz vor der Baywater Marina. Kurz drauf hab ich mich dann nochmal ins Dinghy gesetzt um einen Snapper zum Abendessen zu angeln. Leider ist mir aber nur ein Haubentaucher an den Harken gegangen, der sich aber noch rechtzeitig selbst befreien konnte. So gabs dann statt stark riechendem Seevogel (Rezept wär vorhanden) Sommerrollen mit Erdnusssauce im Sonnenuntergang mit unbezahlbarer Aussicht auf Aucklands Skyline. Einige Gläser Wein mit Janis Joplin später haben wir dann auch den heutigen Blogeintrag fertig geschrieben und genießen nun noch den Rest des Abends.

Cheers, mates!!

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