24 Stunden zum abgewöhnen

So offenbar haben wir dieses Tief, bzw. die Rückseite dieses Tiefs seit heute nachmittag hinter uns gelassen. Segeln zwar immer noch nur unter Sturmfock, aber eigentlich könnte man wohl die Fock wieder setzen. Damit werd ich aber bis morgen früh warten..so bin ich schlafmäßig auf der sicheren Seite
Angefangen hat der ganze Mist schon gestern Vormittag. Nach einer seglerisch ganz angenehmen Nacht sind wir innerhalb weniger Stunden von voller Fock plus Try erst runter auf nur Fock, dann gereffte Fock, noch ganz kurz Sturmfock und dann ab nachmittags stand nur noch blanke Mast. Die Wellen waren das extremste was ich je gesehen habe. (Ich weiß, dass hab ich vor ein paar Tagen schonmal geschrieben, aber die Wasserberge von gestern waren einfach nochmal ne Nummer beeindruckender) Verdammt verdammt hoch und immer wieder brechende Kämme. Angsteinfloessend. Hab manche aus der Entfernung gesehen und gedacht, wenn uns so eine erwischt kentern wir durch. Ein paar haben uns erwischt und uns auch ordentlich auf die Seite gelegt, allerdings war nur einer dieser Schaumstreifen so richtig boese. Die Tassenschublade und die Werkzeugschublade hats dabei rausgerissen und wir können nur von Glück reden, das keiner ne Zange oder so an den Kopf bekommen hat (Wer mal an Bord war und versucht hat die Schublade mit den Tassen zu öffnen, weiß was das bedeutet :-)). Auf dem Vordeck hats die doppelt festgelaschten Dieselkanister teilweise losgerissen, wobei ich leider feststellen musste, das zumindest einer der Kanister im liegen nicht 100%ig dicht ist. Naja, sind aber alle noch da. Gegen morgen wurde es dann langsam besser und ich habe die Sturmfock von Pherusa (Claus altes 25ft Schiff!)) gesetzt und wir sind mit 5-6kn, im Surf max 14kn vor dem Wind abgerauscht. Musste allerdings einen Großteil der Zeit per Hand steuern. Seit dem Nachmittag ist jetzt wieder die normale Sturmfock drauf.
Laut den Gribs siehts die nächsten Tage nach östlichen Winden um die 20 Knoten aus, so dass wir hoffentlich gut in Richtung Nordwest voran kommen. Wir sind inzwischen nämlich ziemlich weit in Richtung Westen vom Kurs abgekommen, aktuell befinden wir uns sogar tatsächlich wieder in der westlichen Hemisphäre. Laura hat den Sturm übrigens sehr gut gemeistert, hat beim Segelwechseln (so lange wir noch gesegelt sind) die Schoten astrein bedient, das Schiff durch die Wellen gesteuert, während ich die Crossbar der Windfahnensteuerung wieder in die richtige Position gebracht habe und auch in dieser echt beschissenen Nacht „gute“ Laune bewahrt, während ich lauthals nach nem Affen zum drauf schiessen gerufen habe. Hut ab… Die Seekrankheit scheint jetzt dank regelmäßiger Einnahme von Vomex auch unter Kontrolle. Ein Auslassversuch ist bereits geplant

Cheers mates!

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