Nach einem letzten wunderbaren Abend hieß es jetzt wirklich Abschied nehmen.
Ich sitze inzwischen nach einem 12 Stunden Flug von Sydney in Dubai und lasse das vergangene Reisejahr, insbesondere aber die letzten 67 Segeltage Revue passieren. 10 Wochen ist es her, seit dem Claus mir vorübergehend seinen Platz auf Kira anbot und das Abenteuer auf dem Pazifik und Fiji beginnen sollte.
Beim warten habe ich die Blogeinträge unseres Törns von Neuseeland gelesen und so schlimm wie wir es beschrieben haben, habe ich es zum Glück nicht mehr in Erinnerung. Es mag daran liegen, dass ich mir der ganzen Gefahrensituation nicht bewusst war (der Segen der Unwissenden und der unter Seekrankheitsmedikamenten stehenden), Tim immer ein Gefühl der Sicherheit übermittelt hat oder einfach schlechte Eindrücke aus meinem Gedächtnis gelöscht wurden. Mir bleibt nur die Erinnerung an unendliche Weiten, MaiMais, die um das Schiff schwimmen und Wasser in den schönsten Blautönen. Na gut und vielleicht auch an den ein oder anderen Tag mit mäßigem Wetter. Ich bin aber auf jeden Fall sehr froh an Bord gegangen und auch nicht auf den Kermadec Inseln ausgestiegen zu sein, obwohl das eigentlich nie wirklich eine Option gewesen ist.
Die Zeit in Fiji war traumhaft. Hier habe ich das Segelboot als Mittel zum Reisen (insbesondere der Weltreise) erst richtig zu schätzen gelernt. Komplett unabhängig zu sein und nicht auf Fähren oder Hotels angewiesen zu sein, bietet fantastische Möglichkeiten ein Land abseits der Touristenpfade kennen zu lernen. Wie lernt man sonst so viele Locals kennen und wird zur Kavazeremonie oder zum Fischessen eingeladen?
Besonders die Woche in dem Resort auf Malolo Leilei hat mir den Kontrast zwischen Pauschalurlaub und Segelreisen gezeigt und mich für eventuelle All-Inclusive Urlaube verdorben. Auf Liegen am Pool herumliegen und abends eine „traditionelle Tanzshow“ zu sehen kann einfach mit der Privatinsel und authentischen Kontakt mit Locals nicht mithalten.
Aber jetzt ist das alles erst einmal vorbei und ich tausche Traumstrände und Kokosnüsse gegen Kieler Förde und Fischbrötchen ein.
Und dann muss ich sehen wie es weiter geht. Ob mich eine Uni nimmt, ich mich an das Motte der auf Kira oft gespielten „Antilopen Gang“ bezüglich dieser Lehreinrichtung halte oder doch als Freibeuter die Meere unsicher mache, ist alles noch offen. Eins ist jedoch sicher: Das war nicht mein letzter Besuch auf Kira!
Also an dieser Stelle: Danke, Tim, Claus, Christian und Christine für eine unvergessliche Zeit und diese einmalige Möglichkeit. Ich komm so schnell es geht wieder zurück.
Cheers Mates