Da haben wir den Plan uns mal filmtechnisch auf den neusten Stand zu bringen und uns für 6 Bulladollar Lone Rider im Kino anzusehen und dann geht alles schief. Da wir etwas früh dran sind setzen wir uns noch auf ein paar Hähnchen Teile mit Pommes und Salat (2,80 €) ins Rastaurant Mammus und kommen dabei mit ein paar vietnamesischen Fischern ins Gespräch, bzw. In das was man so Gespräch nennen kann, wenn sich das Englisch des Gespraechpartners auf Vietnam und Hanoi beschränkt. Wenig später werden wir dann aber trotzdem an den Tisch der 10 koepfigen Gruppe eingeladen, wir bekommen 2 Glaeser in die Hände gedrueckt und schon geht es los. Alle 30 Sekunden springt einer der Fischer auf, brüllt one, two, three, woraufhin jeder sein Glas in einem Zug leert. Nach kurzer Zeit sind die doch recht schmächtigen Vietnamesen erwartungsgemäß sternhagelvoll und geben sich nicht laenger damit ab einzelne Flaschen Bier zu bestellen, sondern ordern direkt ganze Kartons. Als dann irgendwann die ersten Flaschen zu Bruch gehen und dabei einem der Anwesenden eine (zumindest angesichts der entstehenden Blutlache) recht stark blutende Schnittwunde zufügen, wird uns langsam klar wofür das Gitter zwischen Restaurant und Bar wohl da ist. Wir suchen dann doch lieber das weite, fürs Kino war es aber erwartungsgemäß trotzdem zu spät.
Lautoka scheint generell ein Ort für recht absurde Erfahrungen zu sein. so haben wir gestern mal einen Arbeitstag eingelegt…Grossputz, Abspuehlen, Einkaufen, sowie Wasser und Benzin bunkern. Die Tage soll es nämlich mal raus aus diesem Moloch von Stadt gehen. Der morbide Scharm eines komerziellen Hafens in einem 3. Welt Land hat zwar durchaus etwas für sich; Gleichwohl fehlt dann irgendwann doch der morgentliche Sprung ins klare Wasser. Nach einem vorzüglichen Burgerdinner an Bord, begeben wir uns in den späteren Abendstunden dann Richtung Shellypark, mit dem Vorsatz dem im Lonely Planet als absoluten Place to be beschriebenen Nightclub Hunter Inn einen Besuch abzustatten.
Mit einem freundlichen BulaBula bittet man uns herein und schon bald lernen wir den in Lautoka für die Ausklarierung besuchender Yachten zuständigen Zollbeamten Ali und seine aus Savusavu stammende Begleiterin Cornelia kennen. Nachdem er diverse Runden Kaltgetraenke in die Runde geschmissen hat, verlässt er uns mit dem Auftrag doch bitte seine etwa 45 jährige Bekannte zu entertainen, da er nun leider los müsse. Tja, wir denken uns warum nicht und so verbringen wir dann noch ein paar Stunden in diversen Clubs. Der Abend endet im Dark Angel, einer wirklich empfehlenswerten Location mit gemischtem Publikum und Musik aller bekannten Genres. Aufgrund der durchaus annehmbaren Preise gönnen wir uns dann irgendwann für den Gegenwert von 90eurocent ein Taxi zurück zum Hafen während Cornelia weiterhin das Dark Angels rockt. Noch eine lustige Episode ergibt sich auf der Dingifahrt zurück zu Kira. Nicht mehr an einen Heckanker gewohnt und voller Gottvertrauen springen wir ins Dingi, loesen die Bugleine und brettern mit Vollgas in Richtung Kira. Zwar kommen wir Dank 15 Pferdestaerken ganz ordentlich ins gleiten, doch ist die Endgeschwindigkeit ungewohnt unbefriedigend. Nach einem Moment des Gruebelns wird uns schlagartig bewusst, dass wir an einer 10 Meter langen Leine den zuvor vorsorglich ausgebrachten Heckanker in Form eines dezent ueberdimensionierten 12 kg schweren Pflugscharankers hinter uns herschloeren. Kaum ist dieser ins Dingi gewuchtet faehrt sich Number one auch wieder gewohnt spritzig.
Cheers mates!