Der frühe Vogel….

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….fängt bekanntlich den Wurm. So gingen wir heute um kurz vor Acht ankerauf und verlierßen unserer liebgewonnene Anchorage vor St. Peter Port,um endlich weiter gen Süden voranzukommen. Ob es nun Brest, die Ile de Batz oder irgendwin anderes Örtchen in der Nähe wird, steht noch nicht fest. Entgegen unserer Befürchtungen (immerhin war die Tage doch recht viel Wind) kam der Anker vollkommen problemlos zurück ans Tageslicht. Den gestrigen Tag verbrachten wir im Wesentichen damit, das Boot noch weiter aufzuklaren und noch ein wenig die Uferpromenade St Peter Ports entlangzuschlendern. So stattetetn wir auch Martin (dem Einhandsegler aus Dortmund vom Vorabend aus dem Yachtclub) einen Besuch ab. Leider war er nicht an Bord….so trollten wir uns Richtung Stadt, um ein Postoffice zu finden (Tim musste noch seine Monatsfahrkarte zurück ans UKE schicken). Auf dem Weg treffen wir Martin, der gerade von einer Fahrradtour zurück kommt. So schlendern wir nach unserem Besuch bei der Post nochmal bei ihm vorbei. Er hat uns diverse Bücher, die er berteits gelesen hat rausgesucht, die er uns schenkt. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle….das erste habn wir schon durch! Bei einem eiskalten Apfelsaft in seinem cockpit schnacken wir noch ein wenig, bevor es uns zurück zu unserer Lady zieht. Gerade eben erreichte uns eine SMS von Lada Depmark. Die beiden sind mittlerweile wenige Meilen vor Bologne…also mehr oder weniger fast zu hause. Als wir vorhin die Südspitze Guernseys rundeten, passierten wir einen etwa 2,5m langen treibenden Baumstamm; so nen Teil stellt wohl zumindest für kleinere Speedboote eine ernsthafte Gefahr dar… so fühlten wir uns zu einer Securitemeldung auf Ch 16 veranlasst…..sofort ruft uns Guernsey Coastguard, bittet uns auf ihren Arbeitskanal unf fragt noch einmal die exakte Position der Sichtung, sowie unserer Schiffsdaten ab…….kurze Zeit später kommt auf Ch 16 eine offizielle „navigational Warning“. Das Wetter könnte schöner nicht sein: Sonne und vereinzelte Wolken, die zeitweise ein wenig Schatten spenden……so sitzt Tim gerade gemütlich mit einem Buch im cockpit, während ich diese Zeilen schreibe. Der nächste Hafen wird nun endlich ein uns nicht bekannter sein……. Wir haben uns vorgenommen, ab nun etwas gesundheitsbewußter zu leben……will sagen: regelmäßige Mahlzeiten, Aufstehen um Acht, tägliches Joggen, um dem Bewegungsmangel an Bord zu begegnen und weniger häufiges Feiern. Als wir gestern nochmal an Land waren, wurde uns klar, dass es höchste Zeit war, diess nette Fleckchen Erde zu verlassen…: Innerhalb einer Stunde trafen wir diverse uns bekannte Segler und Locals 🙂 Auf UKW dominiert nun langsam aber sicher das uns doch eher wenig vertraute Französisch…so werde ich mich im Verlaufe des Tages mal meinem zu Weihnachten geschenkt bekommenen „Praktischen Lehrbuch FRanzösisch“ widemen…..mal schauen,ob das von Erfolg gekrönt sein wird:-) Die so liebgewonnene Radiostation „Island FM“ (wirklich ausschließlich Toplieder..von aktuellen Gassenhauern über Van Morrison bis hin zu Ronan Keating….!!!) können wir mittlerweile leider nicht mehr empfangen, sodass wir mal wieder ne CD in den Player schmeißen. Gerade kommt auf UKW wieder die „Navigational Warning No 50“: Der von uns beobachtete Baumstamm 😉 11:30……aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Tim ins Cockpit stürzt und das Gas wegnimmt (ja….in Ermangelung von Wind läuft die Maschine): In nem gottverdammten Treibnetz verheddert…grrr….glücklicherweise kommen wir sofort wieder frei….ich sah schon einen von uns vor meinem geistigen Auge tauchen, um uns freizuschneiden, was bei dem vorherrschenden Schwell sicherlich ebenso riskant wie unangenehm gewesen wäre. 14:30: Wir waren echt aktiv: Die Angelhalterung ist repariert, wir haben eine neue Arretierungsschraube fürs obere Ruderlager eingesetzt, Das Dinghy ist endlich an Deck und nicht mehr im Schlepp und die Motorbilge ist in einen leeren Ölkanister gelenzt: Nen guter Liter ölige Suppe….Reste vom letzten Ölwechsel in Emden…..leider haben wir nun die Strömung gegen uns, sodass wir uns nur noch mit etwa 2,5 kn über Grund bewegen…und das, obwohl die Maschine mit 2600 rpm mitschiebt. 17:30: Das franz. Festland kommt in Sicht. Leider immer noch unter Maschine. Eben hatten wir einen leckeren Snack in Form eines Thunfischsalats. Die Champignons und die Tomaten mussten weg….und dann musste der Salatkopf halt auch dran glauben. War ja auch immerhin schon von vorgestern. Ausweislich der eben empfangenen gribs sieht das Wetter (Windrichtung) in der Biskaya im Laufe der nächsten Woche eher ungünstig für uns aus; so haben wir uns spontan entschieden, uns zunächst ein paar schöne Tage (insoweit sieht die Wettervorhersage recht positiv aus) in irgend einem kleinen Fischerdörfchen zu machen, bevor wir „um die Ecke“ nach Brest in Startposition für den Sprung nach Spanien gehen. In Spanien wollen wir uns Mitte September mit Tims Eltern, die dann dort Urlaub machen treffen. Nach wie vor ist es reht sonnig; der Wind hat sich auch zurückgemeldet – dummerweise aus SW…allerdings scheint er weiter gen W zu drehen, sodass wir voller Hoffnung sind, nach einem Kaffee im cockpit mal den Quirl abstellen und unser Ziel unter Segeln anliegen zu können. Nach ausgiebiger Lektüre des Kapitels North Brittany in unserem Reeds (Standarthafen-und Seehandbuch für Europa)und der entsprechenden Karten haben wir uns für heute für Perros-Guirec entschieden. Laut Reeds ist die Einfahrt in die Marina nur über ein 2 Stunden um HW öffnendes Gate möglich; so werden wir wohl nach unser Ankunft heute nacht erstmal irgendwo in Landnähe ankern, …das nächste Hochwasser dort ist nämlich dummerweise in einer Stunde….. Ein bischen habe ich auch schon im Französischbuch geschmökert…in diesem Sinne: M`appelle Claus!….es wird also….auch wenn ich noch in der ersten Lektion stecke ;-)So, nun werd ich mich auch mal ins cockpit knallen um die Spätnachmittagssonne auf „unserer Terasse“ zu genießen. 18:30: Der Quirl ist endlich aus und wir gleiten unter voller Genua gesteuert von der Windfahne dem franz. Festland entgegen. Glücklicherweise hatten wir gerade die grandiose Idee, unsere englische Gastlandflagge einzuholen und statt dessen den Tricolore zu hissen….in Frankreich ohne Gastlandflagge einzulaufen ist bestimmt schon ungern gesehen…aber mit ner englischen Flagge in der Steuerbordsalig…hmmmmm. Jetzt, wo die Maschine schweigt wird uns erstmal so richtig bewußt, wie sehr uns dieses Gedröhne auf den Kekes ging. So far, Cheers mates!

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