In den frühen Morgenstunden wird Claus durch heftiges Klopfen am Bug wach. Die Strömung ist mal wieder gekippt und es hat deutlich aufgebriest, so dass die Mooringtonne anfängt in jeder Welle lautstark den Rumpf zu bearbeiten. Ein Auftritt an Deck ist somit unumgänglich. Durch ein kurzes Maschinenmanöver läßt sich die Tonne dann aber glücklicherweise auf die Leeseite des Bootes bringen, so dass der Rest der Nacht ohne störende Begleitgeräusche verbracht werden kann. Als ich gegen 9 Uhr das erste mal aufwache ist der Himmel grau verhangen und es regnet mal wieder, so dass ich mich dann auch erst gegen 11 Uhr bequemen kann aufzustehen. Bei einem ersten Kaffee rufe ich die aktuellen Gribfiles ab, und muss leider feststellen das die erhoffte Winddrehung in der Biskaya wohl erstmal ausbleibt. Montag dreht der Wind zwar auf Nord, allerdings hält diese Richtung nur 12 Stunden an. Aufgrund des anhaltenden Regens und der Tatsache, dass wir die Biskaya zur Zeit sowieso nicht überqueren können, entscheiden wir uns gegen die geplante Weiterfahrt und bleiben an der sicheren Mooringtonne liegen. Den Tag vertreiben wir uns mit großen Mengen Kaffee, aufregenden Büchern und Musik aus dem lokalen Radiosender. Außerdem legen wir endlich eine vernünftige Liste über den Inhalt unserer Bordapotheke an. Bestand und Ablaufsdatum der vorgehaltenen Medikamente und Instrumente sind somit jetzt jederzeit ersichtlich. Zum späten Nachmittag setzt Claus eine kräftige Suppe mit dem gestern erworbenen Bauchfleisch an, die wir uns dann wenig später mit einem Gläschen Vin de Pays des Coteaux de Peyriac schmecken lassen. Für morgen ist die Weiterfahrt Richtung L´Aber-Wrac´h am Eingang zur Biskaya geplant. Aufgrund der dann günstigen Strömungsverhältnisse werden wir gegen 08:30 Uhr starten. Anbei ein Bild von gestern, als uns das Wetter noch etwas freundlicher gesonnen war. Cheers mates!