So langsam bereiten wir uns auf unsere Ankunft auf Barbados vor und das obwohl es noch über 200 Meilen zu Segeln sind. Unter normalen Umständen ein nicht ganz kurzer Törn. Trotzdem haben wir heute schon die Leesegel vor der Lotsenkoje entfernt (hatten wir als Stauraum für Gemüse und Obst genutzt), das salzige Geschirr aus dem Cockpit mit Süßwasser gespült, wieder in die Schränke geräumt und einige kleinere Reperaturen durchgeführt. Über Mittelwelle empfangen wir bereits Radio Barbados und stimmen uns so schonmal auf die Karibik ein. Das Segeln ist in den letzten Tagen zunehmend mühsamer geworden, da die Squalls immmer häufiger und heftiger werden. Wenn man die dunklen Wolkenwände zu spät bemerkt (was insbesondere Nachts gerne passiert), steht man plötzlich im strömenden Regen bei über 30 Knoten Wind im Cockpit und versucht die Genua möglichst schnell wegzurollen, während es munter von hinten in den offenen Niedergang schüttet. Der Spuk ist dann meistens nach 30 Minuten vorbei und wiederholt sich gerne dann, wenn man die Kajüte und sich selbser wieder einigermaßen trocken gelegt hat. Etwas Gutes muss man diesen Gewitterfronten aber lassen: Aktuell versinkt die Sonne leuchtend rot, umgeben von dunklen Wolken im Meer, während sich hinter uns ein farbenprächtiger Regenbogen über das Himmelszelt spannt. Wirklich ein beeindruckendes Schauspiel. Heute haben wir übrigens unsere Borduhr endlich mal auf Ortszeit umgestellt, damit wir nich bei Ankunft die ersten Transatlantiksegler mit Jetlag sind. Uns ist nämlich aufgefallen, dass wir mit der ersten Wache meist schon um 19 Uhr Ortszeit beginnen, was ja vielleicht doch etwas früh ist. Jetzt leben wir also bereits 5 Stunden nach der deutschen Zeit. Noch 213 Meilen bis zur Ansteuerung, letztes Etmal 120 Meilen. Cheers mates!