vor-dem-wind.de

Beindruck sie mit mir

Die Sonne verkriecht sich gerade hinter dem Horizont und wir dümpeln mit knapp 3 kn der Insel La Graciosa entgegen. Wir haben immer noch gut 87 Meilen vor dem Bug, da der Wind heute zur Abwechselung mal wieder komplett eingeschlafen war. Fünf Stunden lang sind wir ohne Segel nur getrieben, aktuell steht aber wieder die ausgebaumte Genua an Steuerbord um die aufgekommene leichte Brise einzufangen. Der Motor wird natürlich nicht benutzt…and you know why? Cause we are sailors. Nur zur Stromerzeugung muss jetzt mangels Wind und teils bewölktem Himmel zwecks Stromerzeugung der Diesel laufen. Ansonsten können wir uns aber nicht beschweren, es ist weterhin warm und das Wasser ist immer noch tief blau. Der Fischfang läuft erwartungsgemäß bei unserem Schneckentempo eher suboptimal, wir geben die Bemühungen aber nicht auf. Die Rnacho Relaxo hat vermutlich inzwischen Lanzarote erreicht, eine Verbindung über Kurzwelle klappt leider seit gestern Abend nicht mehr. Wir genießen also unsere Zeit hier draußen auf dem Atlantik, vertreiben uns die Zeit mit Büchern und einigen kleinen Arbeiten am Boot. Mein Zeh ist inzwischen auch auf dem Wege der Besserung, zwar noch geschwollen, aber eine Bewegung ist langsam wieder möglich. Wann wir ankommen wissen wir nicht, wir haben auch aufgehört[…]

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Weniger Wind, Franzosen und nen Vogel…

Heute war ein rundherum gelungener Tag, wenn man mal davon absieht, dass wir kein Anglerglück hatten (und das, nachdem wir gestern wetterbedingt gar nicht gefischt haben…aber bei der nachlaufenden Welle noch nen um sein Leben kämpfenden Fisch im cockpit…nöööö). In den frühen Morgenstunden flaute der Wind, wie in unseren Gribs vorhergesagt auf 10-12 kn ab. Erst mal ließen wir die gestern geheißte Sturmbesegelung noch stehen…das brachte zwar nur noch 3 kn, aber dafür ruhige Freiwachen 😉 Gegen 9:00 heute morgen – pünktlich zum letzten Wachwechsel – wurden wir dann von einer französischen Yacht unter voller Genua glatt überholt, was uns letztlich dazu veranlasste, auch wieder die Genua statt der Sturmfock auszubaumen…..ein kurzes Gespäch auf UKW ergab, dass auch diese Yacht auf dem Weg zu den kanarischen Inseln ist. Der Tag verlief dann produtiv und entspannt zugleich: Während Tim an der Elektronik des Windgenerators rumfreckelte und erhebliche Ambitionen in Sachen Angeln an den Tag legte (wir fühen nun 2 (!!!) Schleppangeln) habe ich mal meine Lederschuhe und Seestiefel gereinigt und gefettet, ein paar Kleinigkeiten im cockpit optimniert und hier und da eine Schraube nachgezogen. Nach getaner Arbeit dachten wir uns dann, dass eine Dusche jetzt nicht verkehrt wäre…also hopp ins Wasser[…]

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Bruch

Es ist 19:00 UTC, Claus sitzt gerade gemütlich auf der Toilette, als es plötzlich einen lauten Knall im Rigg gibt. Die Ursache ist schnell gefunden: Einer unserer Spinnakerbäume (der Geliehene) besteht plötzlich aus zwei Teilen. Glatt in der Mitte durchgebrochen, bei gar nicht mal so viel Wind. Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Fock zu bergen und nur mit an backbord ausgebaumter Genua in die Nacht zu rauschen. Der Wind nimmt aber eh mehr und mehr zu, so dass wir schließlich auch noch diese Vorsegel verkleinern. Trotzdem laufen wir die Nacht über im Schnitt noch gute 6 kn. Die kuriosen UKW-Bedingungen haben sich inzwischen aufgelöst und die Reichweite ist wieder auf Normalwerte gesunken. Das Unterhaltung durch die völlig wahnsinnigen Störenfriede auf Kanal 16 („I can not see you, but I can smell you“) wird uns heute Abend sicherlich fehlen. Ansonsten hat inzwischen der Seegang stark zugenommen, ständiges Festhalten ist jetzt angesagt und kochen wird mal wieder zur Zirkusnummer. Morgen sollen Wind und Wellen aber langsam weniger werden. Aktuell haben wir noch 257 nm bis nach Lanzarote vor uns, das Bergfest ist also bereits vorbei… In diesem Sinne… Cheers mates!

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