vor-dem-wind.de

Es geht in die richtige Richtung

Seit dem letzten Eintrag habe ich eineinhalb Schüsseln Nudeln, zwei Hand voll Weingummi gegessen und größtenteils auch wieder ausgekotzt. Beim Hängen über der Reling fällt mir dabei immer wieder auf, wie blau das Wasser hier ist…wirklich sehr schön blau. Die vielen Tips gegen Seekrankheit beherzige ich und habe inzwischen meinen Schlafplatz auf dem Boden vor der Spüle gefunden. Dadurch reduziert sich der „Gehplatz“ des Bootes zwar von der Größe einer indonesischen Gefängniszelle auf quasi Null, aber ich schlafe sehr gut. Wir haben uns in den letzten Tagen immer noch nicht wirklich weit von der Stelle bewegt und sind die meiste Zeit hin und her gefahren. Das Meer an dem wir hier vorbei segeln kommt mir inzwischen auf schon sehr bekannt vor. Seit heute mittag hat aber wenigstens der Wind gedreht und es geht in die richtige Richtung. Die nächsten Tage erwartet uns zwar weiterhin Starkwind mit bis zu über 30kn, allerdings soll er laut Wetterbericht aus südlichen Richtungen blasen und uns gut voran bringen. Nachdem wir die letzten 24 Stunden unter Sturmfock und Trysegel versucht haben gegen den Nordwind aufzukreuzen (mit allerdings sehr mäßigem Erfolg) laufen wir jetzt unter Try und Fock auf Zielkurs in die Nacht. Drückt uns die[…]

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Zum abgewöhnen

Tja wir haben lange nichts von uns hören lassen, was einfach daran liegt, dass wir hier in den letzten Tagen ordentlich weich geklopft werden und die Lust sich vor den Computer zu setzen somit äußerst gering ist. Deshalb auch, bevor ich es doppelt schreibe hier ein kleiner Ausschnitt aus einer Mail die ich an Claus gesendet habe: (…) hatten bis auf gestern, die ganze Zeit Nordwestwind, teils auch Nord-Nordwest zwischen 20 und was weiß ich..60 Knoten oder so. Wobei der Sprung von 20kn auf Sturm immer wieder in wenigen Minuten passierte. Wir hatten die heftigsten Wellen die ich je erlebt habe. Ungelogen ungefähr Salingshöhe und vor allem immer wieder brechend. Haben mehrfach das Boot komplett überflutet, so dass Wasser durch die fest zugeschraubten Fenster gepresst wurde. Und zwar nicht zu knapp..besonders im Vorschiff wurde es richtig nass! Eine Welle hat mich fast aus dem Cockpit gerissen, war glücklicherweise angeleint. Das noch gewürzt mit ner ordentlichen Priese Schlafentzug…kommt ziemlich gut. In einer Nacht hats in son´ner plötzlichen Monsterböe, als ich versucht hab endlich mal zu schlafen, beim Einrollen die Genua zerlegt, ein Riss kurz hinterm Schothorn…ich vermute die Plastiklasche für den Achterliegspanner (hat sich auch losgerissen) hat beim Aufrollen ein Loch[…]

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