Falle Spiebaum

Samstag, 6.9.2008

Als wir aufwachen steht zwar der Steg noch, aber es regnet. Wir beschließen also, dem Wetter noch eine 2. Chance zu geben und bleiben erstmal in der Koje.
Gegen 10 H geht es dann aber doch los und der Regen hat in der Zwischenzeit tatsächlich aufgehört. Zurück geht es durch den schmalen Kanal, bis wir im Bodden wieder Segel setzen können. Der Himmel ist zwar bedeckt, aber es bleibt fast den ganzen Tag über trocken. Beim Erreichen der Fahrrinne in die Ostsee hat Claus ein ehrgeiziges Ziel: er will den Wind ausnutzen und unter Spinnaker nach Bornholm fliegen. Gedacht, getan… doch nach dem Setzen des Spis will der Skipper zurück ins Cockpit eilen, da passiert es: seinem üblichen Sprung steht der Spinnakerbaum im Wege. Stunt-gleich knickt er nach hinten weg. Lisa wird an der Pinne Angst und Bange: das Boot unter Spi und jetzt noch ein bewusstloser Skipper? Doch Glück im Unglück: Claus richtet sich direkt wieder auf. Die entstehende Beule an der Stirn behandeln wir direkt mit Silicea, doch der Nacken schmerzt schon sehr. Auch wenn Claus die Fahrt nach Bornholm gerne fortgesetzt hätte, entscheiden wir uns nach einiger Zeit dafür, nach Sassnitz zu motoren, uns von dort einen guten Ausgangspunkt zu verschaffen und am frühen Morgen weiterzufahren.
Der Hafen von Sassnitz ist wenig faszinierend: ein Fähr- und Fischereihafen. Unter den dort liegenden Yachten finden sich viele Hanse-Yachten – es scheint gerade ein Treffen stattzufinden. Regattateilnehmer gönnen sich in vollem Ölzeug am Steg ihr Bier – wohl in ständiger Erwartung des nächsten Sturms!
Wir begeben uns auf die Suche nach etwas Essbarem, um die Heilung zu beschleunigen. Vorbei an diversen Fischrestaurants auf Booten, z.B. „Zum Manfred“, finden wir den Weg in die Stadt und zum Orient-Grill, der uns von einer Passantin empfohlen wurde. Sie hat wirklich nicht zuviel versprochen: hier sind Könner und Künstler am Werk! Der Salat ist kunstvoll zusammengestellt und die Mayonnaisen-Verteilung orientiert sich an der Tellerform.
Nachdem wir wieder zu Kräften gekommen sind, beehren wir um 20 vor 8 H noch den örtlichen Plus und nehmen ein wenig Wein, frisches Obst und Gemüse, eine neue Salatschüssel und 1 Kasten Bier mit. Der Rückweg gestaltet sich dementsprechend mühsam, wir haben aus der Travemünder Erfahrung offensichtlich wenig gelernt…
Wieder an Bord lassen wir den Abend zeitig ausklingen, schließlich soll es um 5 H losgehen!

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