Der Wind macht was er will

Der 1. Weihnachtstag beginnt mit Flaute…und zwar Komplettflaute. Kein Lüftlein regt sich und wir dümpeln träge in der Restsee hin und her. Nachts haben uns noch Regen und Gewitterböen auf Trab gehalten, aber im Morgengrauen ist wirklich Totenstille. Allerdings nicht lange: Eine knappe Stunde später kommt Wind auf und zwar aus Nordwest. Am Wind geht es also mit gut 5kn weiter Richtung Barbados. Doch auch diese Episode ist nur von kurzer Dauer. Bereits 2 Stunden später gibts zur Abwechselung (nach einer kurzen Flaute) mal Südwestwind…also wieder Amwindsegeln, diesmal nur auf dem anderen Bug. Und damit uns nicht langweilig wird dreht der Wind dann wenig später über Süd überraschenderweise auf Ost. Allerdings nicht ohne vorher auf gute 7 bft. zuzulegen. Aber immerhin sind wir zu dem Zeitpunkt so schnell, dass uns bereits 10 Sekunden nach Ausbringen der Schleppangel eine uns unbekannte Fischspezies an den Squid geht. Irgendwie sieht das Teil unappetitlich aus und so befördern wir es kurzer Hand zurück ins Meer. Bereits 10 min später erfolgt der nächste Biss…diesmal ziehen wir eine kapitale Golddorade an Bord. Nach dem üblichen unausweichlichem Gemetzel gibts es dann also Fischbrötchen zum Abendbrot. Und wenn wir mal zusammenrechnen: Gestern 3 Fische, heute 2 Fische….ich denke wir liegen bei der FARC eindeutig in Führung. Aktuell ist der Wind übrigens wieder komplett eingeschlafen, und wir treiben mit 0,8 kn Richtung Amerika. Sollte es in dem Stil weitergehen, werden wir wohl rechtzeitig zum Ostereier suchen in der Karibik ankommen. Aber was solls…Trinkwasser haben wir noch ausreichend und dank unserer ausgeprägten Angelkünste sollten wir auch nicht verhungern. Letztes Etmal: 81 nm, Distanz zum Ziel: 1137 nm.

Cheers mates!

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