Bula!

Endlich sind wir da im Fijiland. Nach der 23 tägigen Überfahrt mit ihren Hoch und Tiefs sind wir gestern in Fijis Hauptstadt Suva angekommen. Der erste Blick wirkte nicht besonders einladend. Industrie Fischerboote neben Wracks und im Wasser treibt ein Fernseher. Aber die von Dschungel bedeckten Hügel im Hintergrund und Christian und Christine die fröhlich von der Thor zur Begrüßung winken, lenken ab. Und überhaupt: LAND in Sicht. Die Stimmung ist also denkbar gut.
Beim warten auf die Herren und Damen von Customs, BioSecurity,… verarbeiteten wir die letzte Dose Tomaten, perfektes Essensmanagement würde ich mal sagen.
Einklarieren verlief sehr entspannt und komplett ohne Probleme. Die vier Fijis die mehr oder weniger oder gar nicht kontrollieren ob wir gesund sind oder gefährliche Dinge schmuggeln, haben zwar auf sich warten lassen , aber uns dann mit „Bula“ und offenen Armen in ihrem Land empfangen . Mir wurde allerdings gesagt, dass ich nur nach Hause fliegen darf, wenn mein „Master“ mich von der Crewliste lässt. Schauen wir mal ob ich hier wieder rauskomme.

Dann durften wir endlich das Schiff verlassen und sind so schnell wie möglich zur benachbarten Thor gepaddelt, wo wir mit Blumenkette und kaltem Bier begrüßt wurden. Ein sehr schöner Empfang.
Anschließend statteten wir dem Royal Suva Yacht Club noch einen Besuch ab. Abgesehen von den Bildern von britischen und fijianischen Adligen ist der zwar nicht wirklich königlich, aber er überzeugt durch einen ganz eigen Charme, Laundryservice und Bier für 2,50 Fiji$.
Abends wurden wir dann zum Grillen und Geschichten austauschen auf die Thor eingeladen. Steak ist ja an sich schon ein Traum, aber nach über drei Wochen auf See…einfach perfekt.
Und man kann endlich wieder abends draußen sitzen und es ist nicht kalt. Die Reise hat sich also auf jeden Fall gelohnt.

Unsere ersten zwei Tage verbrachten wir mit viel organisatorischen Behördengängen, aber auch hier gab es keine Probleme und so hatten wir genügend Zeit die Stadt noch ein bisschen zu erkunden.
Die Stadt wird durch den Mix aus indischer und ozeanischer Kultur geprägt, im Kino laufen Bollywoodfilme und im Radio indische Musik und immer lachende Melanesier begrüßen einen mit dem typischen Bula. Ich hab mich hier sofort wohlgefühlt.
Es gibt ausreichend gut sortierte Supermärkte und einen großen Gemüse und Obstmarkt. Und meinem Plan mich nur noch von Ananas zu ernähren steht nichts mehr im Wege. Die Preise sind etwas niedriger als in Neuseeland, nur Pasta ist relativ teuer. Aber von Nudeln haben wir ja auch für die nächsten Wochen genug.
Erstaunlicher Weise gibt es hier fast keine Touristen, es scheint also noch schönere Ecken in Fiji zugeben. Die werden wir dann ab übermorgen erkunden. Heute fahren wir erst einmal in die nächste Bucht, dort haben wir dann immer noch guten Anschluss an die Stadt, aber diese Wrackkulisse wird dann durch Berge und Palmen (aber leider noch kein Strand) ausgetauscht. Zu den Traumstränden des Astrolabe Riffs geht es dann am Wochenende, wenn der Wind wieder passt. Bis dahin müssen noch einige Reparaturen erledigt werden und die Annehmlichkeiten einer großen Stadt genutzt werden.

Direkt neben dem Yachtclub, vor dem wir jetzt immer noch ankern, liegt das Gefängnis von Fiji. Das ist anscheinend von Vodafone gesponsert, das lassen zumindest die Banner unter dem Stacheldraht vermuten. Auch für Gefangene scheint Fiji ein Paradies zu sein, die dürfen über die Straße zum gegenüberliegenden Grundstück laufen und dort sieht man sie dann fröhlich mit den Wärtern plaudern. Darauf angesprochen erklärte uns ein Taxifahrer, dass das schon alles sicher sei, wohin sollten die denn schon laufen? Auf die Idee sich ein Dinghy vom Yachtclub zu schnappen und abzuhauen sind wohl noch nicht viele Sträflinge gekommen. Es scheint also nicht all zu schlimm in den Gefängnissen von Fiji herzugehen.

So, genug geschrieben, das Frühstück wartet.
Cheers, Mates

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