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Kapitän Krölle-Bölle

Sonntag, 7.9.2008 Um 5H regnet es zwar noch, doch um halb 6 ist der Schauer vorbei und Claus bereitet das Ablegemanöver vor. Es ist zwar noch dunkel, aber so kommen wir wohl noch am Nachmittag in Rönne an. Gütigerweise genehmigt der Skipper seiner Crew noch einige Zeit im Reich der Träume. Die ersten 4 sm motoren wir in Richtung Bornholm, gegen halb 7 kann Claus dann Groß und Genua setzen. Im Laufe des Vormittags wird die Genua ausgebaumt. Irgendwann stellt sich dann die Frage, ob wir unter Spinnaker weitersegeln. Nach den gestrigen Erfahrungen entscheiden wir uns jedoch für die Alternative: Genua backbord, Groß steuerbord und steuern mit 4 – 6 Knoten auf Vorwindkurs auf Bornholm zu. Zum Mittagessen reicht der Bordkoch Champignon-Tomaten-Thunfisch-Omelette. Gegen Mittag wird auch das Wetter deutlich besser – die Sonne kommt heraus und wir verbringen den Tag lesend in Cockpit und Kajüte. Claus macht noch ein zweites Mal Bekanntschaft mit dem robusten Spinnakerbaum – in exakt der gleichen Haltung schmeißt es ihn zu Boden, glücklicherweise mit weniger Schwung. Man hätte schon fast denken können, diesmal wäre es bewusst gewesen…Slapstick halt…… Ein eher ruhiger Tag, wir sehen nur einige Fähren und einen Dorschfischer – Claus gerät kurzzeitig in[…]

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Falle Spiebaum

Samstag, 6.9.2008 Als wir aufwachen steht zwar der Steg noch, aber es regnet. Wir beschließen also, dem Wetter noch eine 2. Chance zu geben und bleiben erstmal in der Koje. Gegen 10 H geht es dann aber doch los und der Regen hat in der Zwischenzeit tatsächlich aufgehört. Zurück geht es durch den schmalen Kanal, bis wir im Bodden wieder Segel setzen können. Der Himmel ist zwar bedeckt, aber es bleibt fast den ganzen Tag über trocken. Beim Erreichen der Fahrrinne in die Ostsee hat Claus ein ehrgeiziges Ziel: er will den Wind ausnutzen und unter Spinnaker nach Bornholm fliegen. Gedacht, getan… doch nach dem Setzen des Spis will der Skipper zurück ins Cockpit eilen, da passiert es: seinem üblichen Sprung steht der Spinnakerbaum im Wege. Stunt-gleich knickt er nach hinten weg. Lisa wird an der Pinne Angst und Bange: das Boot unter Spi und jetzt noch ein bewusstloser Skipper? Doch Glück im Unglück: Claus richtet sich direkt wieder auf. Die entstehende Beule an der Stirn behandeln wir direkt mit Silicea, doch der Nacken schmerzt schon sehr. Auch wenn Claus die Fahrt nach Bornholm gerne fortgesetzt hätte, entscheiden wir uns nach einiger Zeit dafür, nach Sassnitz zu motoren, uns von[…]

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Der Fischergeist

Freitag, 5.9.2008 Schon beim Aufwachen ahnen wir: die Wettergötter sind uns mal wieder gnädig gesonnen. Eigentlich wollten wir den Tag mit frischen Brötchen beginnen…doch im Büro des Hafenmeisters, wo wir uns pflichtgemäß anmelden (Aushang: Wir erachten die Zahlung des Hafengeldes als eine Bringeschuld…), erklärt man uns, dass man Lebensmittelwünsche am Vorabend anmelden muss und bis 10 H im Kiosk abzuholen hat. Dann eben nicht…es gibt also Müsli. Wir gönnen uns für 1,80 € pro Person noch eine Dusche und legen dann unter Segeln ab, was fast dazu geführt hätte, dass Lisa auf dem Steg zurückgeblieben wäre… Doch es geht dann vollzählig weiter. Wir genießen einen sonnigen Segeltag in der Greifswalder Boddenlandschaft. Zuerst unter Fock und Groß, danach unter Genua. Es sind nicht allzu viele Boote unterwegs, so dass wir entspannt lesen, Musik hören und in Hängematte und Cockpit „abhängen“ können. Besonders gegen Abend, als wir uns dem Selliner See nähern, wird die Landschaft geradezu malerisch: Steilufer, dann schilfbewachsene oder bewaldete Ufer. Der Kanal zum Selliner See wird zum Höhepunkt des heutigen Tages: Schilf, ein Fischreiher und Kira gleitet majestätisch mitten hindurch. Am ersten Hafen ruft der Hafenmeister uns von seiner Bank aus zu, ob wir zu ihm wollten, aber wir[…]

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