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Island Logbuch – Teil 7

Donnerstag, 31.07.08 Heute mangels Lust kein langer Eintrag. Beginn der 2. Woche auf See. Wir düsen durch den Nebel im Blindflug Richtung Island. Mittwoch, 30.07.08 Stand Logge 713 Meilen. Wir fahren Karussell auf dem Nordatlantik. Die See ist mehr als konfus und wir gondeln mehr oder weniger vor dem Wind mit 5 kn. Nur noch 44 nm bis Nordspitze Faroer. Die Wassertiefe 200 m statt 1600 m, vielleicht auch deshalb die raue See. 18:15 Uhr Wir ziehen flink unsere Bahn durch den mittlerweile aufgezogenen dichten Nebel. Seit nunmehr 2 Stunden hat er uns fest im Griff. Da scheint es nicht mehr unverständlich das die Menschen früher dachten, sie würden hier von der Kante der Welt fallen. Der Wind hat nachgelassen. 2bft. aus NO. Wir laufen 5 kn und stehen kurz vor der Spitze der Färöer. Auf dem AIS ist nur ein einsamer, langsam seine Kreise ziehender Fischer zu sehen. [singlepic=817,500,300,,center]

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Island Logbuch – Teil 6

Dienstag 29.07.08 0:45 Uhr Tim sägt im Vorschiff – hoffentlich kein Alu – hohoho. Ich sitz auf Wache, gleich geht’s in die Koje. Wind 2 bft. aus Süd-Südost, diesig aber noch hell. 2:30 Uhr Claus schläft. So ganz kann die Uhrzeit zwar nicht stimmen, aber da wir uns über unsere aktuelle Zeitzone noch nicht ganz im klaren sind behalten wir erstmal die MESZ als Bordszeit bei. Seit 1,5 Stunden bin ich jetzt auf Wache, habe aber noch nicht allzu viel gesehen: Ein Fischer ist hinter uns durchgegangen. Im AIS ist ein 10 sm entferntes Marine-Researchboat „RIV Johann HJORT“ das nächste Objekt. Von mir aus kann es gerne da bleiben. Obwohl wir uns mittlerweile bis auf 14 Meilen der Nordküste der Shetlands genähert haben, kann ich im Zwielicht der Nacht nichts außer Wasser erkennen. Allerdings kommt die Shotland-Coastguard auf Kanal 16 regelmäßig mit diversen Meldungen rein. Angesichts der Tatsache das UKW-Wellen bekanntlich nicht der Erdkrümmung folgen, müssen wir wohl richtig sein. Vor einer halben Stunde hat seit 5 Tagen zum ersten Mal mein Handy Geräusche von sich gegeben. Vodafone UK scheint die höchsten Handyantennen im Umkreis zu haben. Zumindest hat dieses Netz in diesem Seegebiet eindeutig so etwas wie eine Monopolstellung.[…]

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Island Logbuch – Teil 5

Montag 28.07.08 Flipper flippt aus Noch 80 nm bis zur nördlichen Ecke der Shetlands. Ins Fernglas ist über Nacht leider ein wenig Feuchtigkeit eingedrungen. Ich habe es für wasserdicht gehalten, aber der Mensch irrt bekanntlich. Glücklicherweise kann ich die Feuchtigkeit wieder entfernen. Vor uns gehen 2 kleinere Fischerreifahrzeuge nach backbord durch. Der Wind 2 bft. aus O-SE. 20 Grad und Wohltat den Ratzen abzuschalten: Nur noch das Geräusch des vorbeirauschenden Wassers. Heute war einfach ein wunderbarer Tag auf See. Super Wetter 2 – 3 Schiffe, und dann inspiziert uns zum krönenden Abschluss, quasi als i-Tüpfelchen auf dem i, als Sahnehäubchen, noch eine Schule Delfine. Die Tiere schwimmen uns in kleinen Gruppen entgegen – wohl Generalkurs Süd für die Flotte Sie vollführen wahre Kunststücke und wir sitzen gebannt auf dem Bugkorb und voll Faszination unfähig eine Kamera zu holen um diesen Moment festzuhalten – doch kann man das …??? Dann ist das Schauspiel vorbei. Wir sitzen erstmal eine Weile sprachlos da und gucken aufs Meer. Delfine aus nächster Nähe in freier Wildbahn sind schon etwas besonderes. Sonntag 27.07.08 Let the sun shine Das Wetter könnte nicht besser sein: 25 Grad, 4bft. von Achtern und Sonne. Das Wasser leuchtet grün-blau. So langsam[…]

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